Tulum, nach Chichén Itzá die am
häufigsten besuchte Stadt der Maya. Die rund 150 km südlich von
Cancun gelegene ehemalige Festungsstadt ist das Sinnbild für
die mexikanische Karibikküste schlechthin. Die strahlend weißen Tempel gleichen
einer wundervollen Perle, gefaßt in einem Ring aus sattem Grün des Buschwaldes
und strahlendem Türkis der Karibik. Dabei spielt es keine Rolle,
daß die Tempel keine architektonischen Meisterwerke sind und die Stadt auch nie
eine große Bedeutung erlangte. Es ist das wunderschöne Ensemble, das
uns jedesmal unwiderstehlich in seinen Bann zieht.
Zama (Stadt der Morgenröte) wie die Maya einst Tulum nannten,
erlebte seine Blütezeit zwischen 1000 und 1300. Bei der Ankunft der Spanier
im Jahr 1518 war sie sogar als eine der wenigen Maya-Städte noch besiedelt.
Für die Maya war die Stadt wohl in erster Linie aus strategischer Sicht von
Interesse. Noch heute sind die Wälle und Mauern zu sehen, die den Ort vollständig
zur Landseite hin schützten.
An zentraler Stelle im Tempelbezirk, hoch über den Klippen thront El
Castillo, der bedeutendste Bau Tulums. Eine Theorie besagt, daß El Castillo
u.a. eine Art Leuchtturm war. In den zum Meer gerichteten Fenstern ließen
die Maya des Nachts Feuer brennen, um Schiffen und Kanus eine Durchfahrt durch
das vorgelagerte Riff zu ermöglichen. Auf der anderen Seite des Hafens befindet
sich noch der kleine Tempel des Windgottes, der mit den Tempeln
der Fresken und des herabstürzenden Gottes sowie den Häusern der Säulen
und der Cenote schon fast das gesamte Anlage bildet. Doch wie gesagt, hier in
Tulum zählt nur die spektakuläre Lage.
TIP: Wenn man ein wenig Zeit hat, sollte man unbedingt seine Badesachen
mitbringen. Man kann direkt am alten Hafen der Stadt baden -
wobei der Hafen heute ein schöner Strand ist. Aufgrund des kleinen Durchbruchs
im Riff, gibt es sogar eine schöne Brandung.
Wie bei vielen Mayastätten entlang der Karibikküste
empfiehlt es sich auch in Tulum, entweder die frühen Morgenstunden oder den
Abend für einen Besuch zu nutzen. Ansonsten ist das recht kleine Areal hoffnungslos
überlaufen und auch vor den unzähligen Souvenirhändlern hat man
um diese Zeit Ruhe. Besucherzentrum und Parkplatz sind etwas mehr als 500 m vom
Eingang zum Archäologischen Park entfernt. Also, kein Grund auf die Shuttlebusfahrer
zu hören - die paar Meter zu Fuß überlebt man auch .