Kairo ist für den normalen Mitteleuropäer ein Kulturschock. Die Stadt
ist ein einziges Schieben und Drängeln. Verkehrschaos, Lärm und Dreck
wohin man auch blickt. Überall scheint ein beständiger Kampf ums Überleben
entbrannt zu sein. Im Gegensatz zu den hier herrschenden Problemen, nehmen sich
die Unsrigen daheim unbedeutend und klein aus. Ausdruck von Armut und Wohnungsnot
ist zum Beispiel die Situation in der einmaligen Totenstadt, in welcher Sultane
neben herrlichen Grabmoscheen und Mausoleen auch Wohnhäuser für Grabbesucher und
Familienangehörige sowie Unterkünfte für Mitglieder religiöser Orden anlegen ließen.
Heute leben hier etwa 250.000 Menschen und haben sich zwischen den Gräbern
mit Häusern, Läden und Werkstätten eingerichtet.
Lohnenswertes Ausflugsziel innerhalb der Stadt ist die Zitadelle mit einem Komplex
von Moscheen, Gräbern und Museen. Leider wurden diese zum Teil aus Steinquadern
der kleinen Pyramiden und Material aus Memphis errichtet. Im Inneren findet man
die in Anlehnung an die Hagia Sophia, Istanbul, errichtete Alabastermoschee. Der
im Innenhof stehende Uhrturm ist ein Geschenk des französischen Königs Louis Philippe
an den damaligen Herrscher Mohammed Ali, sozusagen als Tausch für den in
Paris am Place de la Concorde errichteten Obelisken aus Luxor. Man sollte außen
um die Moschee gehen, denn von der Terrasse bietet sich ein atemberaubender Blick
über Kairo bis zu den Pyramiden.
Trotz aller Probleme der Millionenstadt lohnt es sich Kairo zu besuchen, denn
mit 15 - 16 Millionen Einwohnern ist Kairo die größte Stadt Afrikas
und ein Schlüssel zum Verständnis der Situation Ägyptens.
Ägyptisches Museum
Die größte und bedeutendste Sammlung ägyptischer und griechisch-römischer Altertümer
besitzt das am Tahrir-Platz gelegene Ägyptische Museum.
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Memphis - die alte Hauptstadt
Als Ägypten um 2.900 v. Christus zu einem Großreich vereinigt wurde, wählten die
Pharaonen das im südlichen Nildelta gelegene als Hauptstadt. ...
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Gleichsam als Höhepunkt eines Ägyptenbesuchs erheben sich gegenüber
der Millionenstadt Kairo majestätisch und weithin sichtbar die berühmten
Pyramiden von Giza. Neben der Cheops-, Chefren- und Mykerionos Pyramide, Grabstätten
der gleichnamigen Pharaonen, findet man hier noch sechs weitere Kleinere. Entstanden
sind die Bauten zur Zeit des Alten Reiches, etwa zwischen 2575 und 2467 v Chr.
Die bekannteste und mit einst 147 m höchste Pyramide ist die des Cheops,
Sohn des Snofru und Vater von Chephren. Leider diente sie wie viele andere Bauten
des Altertums als Steinbruch für den Bau Kairos, so daß sich das ursprüngliche
Gesamtvolumen von 2,5 Mio. Kubikmeter auf mittlerweile 2,35 Mio. Kubikmeter verkleinert
hat. Trotzdem ist der Anblick der restlichen ca. 2,3 Mio. Quader noch überwältigend
genug. Beachtenswert ist auf alle Fälle die weiße Spitze der 136m hohen
Chefren - Pyramide, gibt sie doch einen kleinen Eindruck von der ursprünglichen
Verkleidung der Pyramiden wieder. Das strahlende Weiß der Pyramiden muß
ein geradezu bestechender und unbeschreiblich schöner Anblick gewesen sein.
Sphinx und Cheopspyramide
Der Prozessionsweg vom unten im Tal liegenden Tempel zur Chefren - Pyramide ist
teilweise erhalten. Hier findet man dann auch endlich die Große Sphinx (73,5 m
lang und 20 m hoch). Wir waren irrtümlich wie bestimmt viele andere Besucher
vor uns davon ausgegangen, daß die Sphinx und die Pyramiden allesamt dicht
zusammen stehen. Glücklicherweise hatten wir uns mit einer Verlustanzeige
bei der Touristenpolizei ein wenig zurückgehalten ;-) Lohnenswert ist auf
alle Fälle ein Besuch der hier allabendlich vor dem Hintergrund der allmächtigen
Pyramiden und der geheimnisvollen Sphinx stattfindende Multimediashow. In den
Abendstunden, wenn die Stadt langsam zur Ruhe kommt und die Dunkelheit hereinbricht,
sollte man sich ruhig in längst vergangene Zeiten versinken lassen. Die Show
findet zweimal die Woche in deutscher Sprache statt.